Aus Gunslebens Sportgeschehen
Im auf Vereinsebene organisierten Sport kann Gunsleben auf gegenwärtig (2018) vier Sportvereine zurückblicken. Es sind dies der Männer-Turn-Verein (MTV) Gunsleben, die Zentrale Sport-Gemeinschaft ZSG Gunsleben/Wackersleben, die Sport-Gemeinschaft SG "Philipp Müller" Gunsleben und der Sport-Verein SV 1960 Gunsleben. Letzterer hieß zuvor Sport-Gemeinschaft SG 1960 Gunsleben.
Ende und Neugründung einer Sportgemeinschaft
Die SG "Philipp Müller" sollte nur bis Ende 1959, Anfang 1960 bestehen. Wegzüge, Überalterung, "Republikflucht", nachlassendes Interesse, aber auch mangelnde Nachwuchsarbeit waren die Ursachen für den schleichenden Niedergang der SG "Philipp Müller“, der schließlich im Zurückziehen aller Mannschaften vom Wettspielbetrieb seinen Höhepunkt fand.
Dennoch hatten sich außerhalb der betriebenen Sportarten Fußball, Handball und Schach vier Jugendliche einer Sportart zugewandt, die später in Gunsleben zum Non-plus-Ultra wurde - dem Tischtennissport. Wo sie anfangs trainierten, kann nur vermutet werden, dass sie trainierten und auch gegen selbst gewählte Gegner spielten, bewiesen Hannfried Buchholz, Rainer Busch, Bernd Junge und Otto Armbrüster. Heimlich und abgeschieden vereinbarten sie mit Gleichinteressierten aus Hamersleben einen Vergleichskampf, den die Vier aus Gunsleben mit 10:0 gewannen.
Wiederbelebung des Sports
In diesen Krisenjahren begann der aus der Nationalen Volksarmee (NVA) entlassene Dietmar Buchholz mit anfangs zaghaften Aktivitäten, den Sportbetrieb in Gunsleben wiederzubeleben. Als Lehrer an der Goethe-Schule Oschersleben unterrichtend, nahm er Kontakt zum Direktor dieser Schule, Günter Fillnann, auf. Fillmann war aktiver TT-Spieler, der in der BSG Einheit Pädagogik Oschersleben dem kleinen weißen Ball nachjagte. Es fiel dem erfahrenen Tischtennis spielenden Direktor nicht schwer, den ebenfalls Tischtennis spielenden neuen Kollegen als Mitglied der Sektion Tischtennis der BSG Einheit Pädagogik Oschersleben zu gewinnen. Danach trainierte das neue BSG-Mitglied erstmals an richtigen TT-Tischen und nahm auch an Punktspielen teil. Seine bisherigen TT-Erfahrungen hatte er am heimischen Ausziehtisch gesammelt, Anfangsniederlagen waren so durchaus verständlich. Nach einiger Zeit reifte in Dietmar Buchholz der Gedanke, den TT-Sport auch in Gunsleben heimisch zu machen. Es gelang ihm, einige Einwohner Gunslebens von seinen Plänen zu überzeugen. Als Spiellokal kamen beide Säle Gunslebens in Betracht. Da der Saal der Gaststätte Junge oftmals für öffentliche Veranstaltungen genutzt wurde, verblieb der völlig heruntergekommene Saal der Hildebrandtschen Gaststätte. Diesen wie auch das gesamte Grundstück nutzte die heimische LPG. Im Saal lagerte die LPG zur Erntezelt Getreide, das hier trocknen sollte. In Absprache mit dem Vorsitzenden der LPG, Georg Ganser, gelang eine Änderung dieses Zustandes dahingehend, dass nur noch die TT-Spieler den Saal als Spiellokal nutzen konnten.
Katastrophale Spielbedingungen
Die Spielbedingungen waren katastrophal. Mehrere Fensterscheiben waren defekt, die Fenster selbst schlossen schlecht, zwischen manchen Dielen erlaubten breite Spalten einen Blick in die unter dem Saal liegenden Kellerräume, die Lichtverhältnisse waren unbefriedigend, eine platzraubende Bühne an der Südwand war für TT-Zwecke völlig überflüssig, sanitäre Einrichtungen fehlten ebenso wie Wasser und Strom, das Trockenklo samt Urinrinne waren nur über den Hof zu erreichen und zwei vorsintflutliche kohlefressenden Öfen wurden zwar schnell warm, um ebenso schnell zu erkalten. Tatkräftig gingen die TT-Sportler an die notwendigsten Verbesserungsarbeiten. Mittels eines selbstgebauten Gerüsts konnte sogar die Saaldecke geweißt werden, die überflüssige Bühne wurde abgerissen und aus billigem blauen Fahnenstoff Gardinen bzw. Vorhänge geschneidert. Die Saalfläche erlaubte die Aufstellung von vier Tischen. Diese stammten aus Altbeständen von Motor Oschersleben oder wurden mit Unterstützung des DTSB-Kreisvorstandes beschafft. (DTSB: Deutscher Turn- und Sportbund). Zwischen die fensterlosen Wände wurde eine Stahltrosse gespannt, an der ein Stromversorgungskabel befestigt war. Von diesem wurden für jeden Tisch eine Brennstelle abgeklemmt, so dass über jedem Tisch eine Lampe je 1000 Watt strahlen konnte. Später sorgten oberhalb der Trassenbefestigungen zwei dort montierte HQL-Lampen für ein bläuliches Licht.
Erste Vergleichskämpfe
Nach längerem Training wurde am 12.3.1960 der erste Vergleichskampf ausgetragen. Gegner war eine Auswahl Wackerslebens. Beide Mannschaften starteten mangels Zugehörigkeit zu einer offiziellen Sportgemeinschaft mit der Bezeichnung "FDJ Gunsleben" bzw' "FDJ Wackersleben". (FDJ: Freie Deutsche Jugend). Gespielt wurde mit Sechser-Mannschaften (je drei Spieler in einer oberen und unteren Hälfte jeder gegen jeden, dazu 2 Doppel). Die Spielergebnisse wurden auf selbstgefertigten Formularen notiert, die Aufstellungen nach Spielstärke war noch unbekannt. Spielort war Gunsleben. Gunsleben spielte J. Roland, W. Baesler, H. Schinke, H. Rahn, R. Busch, D. Buchholz; Wackersleben mit Kiene, Peters, Heine, Bock, Herbst Rose. Das Spiel endete 10:10-Unentschieden. Zwei Wochen später fand dann am 26. 3.1960 in Wackersleben das Rückspiel statt, das mit einem 11:6-Sieg von FDJ Gunsleben endete.
Spieltätigkeit weckt Aufmerksamkeit
In der Folgezeit konnten weitere TT-Interessenten für die Ausübung ihrer Lieblingssportart gewonnen worden, u.a. Ernst Löschner, Harry Kühle und Franz-Erich Böse. Als Zugang konnte auch Gerhard Book begrüßt werden, der als TT-Fan in Wackersleben (noch) keine aktive und wettkampffähige Sektion Tischtennis in der heimatlichen BSG Traktor vorfand. Diese wurde von ihm später ins Leben gerufen und entwickelte sich zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten der Gunslebener - eine Konkurrenz, die auf freundschaftlicher Basis noch heute besteht.
Vorerst unterstützte Bock jedoch die TT-Spieler Gunslebens nach besten Kräften. Er war über lange Zeit Stammspieler und radelte zuverlässig zu jedem Trainings- und Wettkampftag.
Außer Wackersleben waren die aus Hobby-Spielern gebildeten Teams des VE Saatgutes Schlanstedt und der Grenzpolizei Pabstorf die nächsten Gegner Gunslebens. Beide Spiele wurden allerdings verloren. Die rege Spieltätigkeit blieb anderenorts nicht verborgen mit dem Ergebnis, dass DTSB-Kreisvorstand (vertreten durch die Funktionäre Horst Fleischer und Heinz Daniel, Bezirksfachausschuss Tischtennis Magdeburg (vertreten durch den Vorsitzenden Gerhard Fischer) und der Kreisfachausschuss Tischtennis Oschersleben (vertreten durch Karl-Heinz Kostors als Vorsitzenden) die Entwicklung in Gunsleben wohlwollend unterstützten. Da auch der Rat der Gemeinde und die LPG Gunsleben ihre Hilfe zusagten, stand der Gründung einer neuen (nun vierten) Sportgemeinschaft in Gunsleben nichts entgegen.
Gründung der SG 1960 Gunsleben
So entstand am 15. August 1960 die SG 1960 Gunsleben. Den Vorsitz übernahm Günter Rottländer, verantwortlich für das Finanzwesen zeichnete Hans Rahn und die Leitung der Sektion Tischtennis Dietmar Buchholz. Weitere Sektionen konnten nicht etabliert worden, obwohl es in Gunsleben auch einige Volleyballspieler gab, die die Sporthalle mitbenutzen konnten. Zur Bildung einer Sektion Volleyball ist es leider nicht gekommen.
Unbefriedigende Materialsituation
Erwähnenswert waren auch die Besuche Interessierter der Internationalen TT-Turniere des DTTV z.B. in Erfurt, in Berlin und in Cottbus, Hier konnten Spitzenspieler aus Schweden, Ungarn, der CSSR u.a. Ländern bewundert werden. Es bestand auch die Möglichkeit, von den Schweden unter der Hand TT-Schläger der Marke Stiga zum Stückpreis von 50 DM (Ost) zu erwerben. In der DDR gab es bestenfalls Noppen-Schläger der Marke Schima oder Sandwich-Schläger vietnamesischer Herkunft zu kaufen. Erst kurz vor ihrem historischen Ende brachte die DDR einen Waben-Soft-Schläger heraus, der an die Produkte aus dem kapitalistischen Ausland allerdings nicht heranreichte. So war jeder TT-Spieler der DDR selig, wenn ihm aus dem "Goldenen Westen" ein Schläger geschenkt wurde oder er auf den DTTV-Turnieren "West-Schläger'" kaufen konnte. Oberliga- und Ligaspieler einmal ausgeschlossen. Günstiger sah es mit Tischen und Netzen sowie Zählgeräten aus. Die genannten Materialien produzierte Sponeta in guter Qualität, der Tisch-Bezug war allerdings mit Wartezeiten verbunden. Auch die Bälle aus der VR China, mit oder ohne Naht, waren von bester Güte. Die Eigenproduktion aus Zschopau dagegen genügte keinesfalls den erwarteten Ansprüchen.
Renovierung der Sporthalle
Um bei den materiellen Voraussetzungen für die Ausübung des TT-Sports zu bleiben, so waren Spieler und Rat der Gemeinde bemüht, die bereits geschilderten Verhältnisse in der Sporthalle im positiven Sinne zu verändern. Bereits zu DDR-Zeiten erfolgte eine Grundrenovierung. Man beachte die renovierte Rückwand mit DTSB-Emblem, HQL-Lampe, Paneel und Losung "Bereit zur Arbeit und zur Verteidigung der Heimat" sowie den neuen parkettierten Fußboden mit der aufgemalten Volleyball-Spielfeld-Markierung. Mit veränderten Lichtverhältnissen, tadellosen Tischen und genügend Raum hinter den Tischen ließ es sich prima Tischtennis spielen. Geblieben war ein Ofen mit altertümlicher Befeuerung ebenso wie eine fehlende sanitäre Einrichtung.
Teilnahme am Punktspielbetrieb
Anfangs beteiligte sich die junge Sektion TT ab 1960 mit nur einer Herren-Mannschaft am Punktspielbetrieb des Kreises Oschersleben. Eingereiht in die Kreisklasse, wurde mit einer Vierer-Mannschaft gespielt, die zuerst deftige Niederlagen verkraften musste. Aber das deprimierte die Vertretung SG Gunsleben nicht, konsequent wurde weiter trainiert und gespielt, ehe sich der erste Erfolg einstellte. Leider weiß heute niemand mehr, gegen welchen Gegner der erste Sieg eingefahren wurde.
Wesentlich erfolgreicher ging es im Nachwuchsbereich zu. Aus tischtennisbegeisterten Jungen und Mädchen wurden relativ schnell spielstarke Mannschaften geformt. Waren es bei den Jungen Wolfgang Otte, Hans-Dieter Rahn, Klaus Großmann, Siegfried Dobrowski und Bernd Hinze, die unter Anleitung von Dietmar Buchholz ein erfolgreich operierendes Team bildeten, so bildeten bei den Mädchen Regina Heß, Christel Pollok, Ingelore Schäfer und Margrit Piekert unter dem gleichen Trainer eine hoffnungsvolle Mannschaft.
Während die Mädchen-Mannschaft (weibliche Jugend) sofort in die Bezirksliga Magdeburg eingereiht wurde, mussten die Jungen (männliche Jugend) erst ein Qualifikationsspiel gegen Einheit Halberstadt austragen, um die Zugehörigkeit zur Bezirksliga zu erreichen. In einem überlegen geführten Spiel wurden die Halberstädter mit 10:0 besiegt.
Inzwischen hatte sich auch Hannfried Buchholz, bedingt durch ständiges Training während seiner Lehr- und Studienzeit, zu einem Spieler mit vielseitigen Stärken entwickelt.
Die goldenen 1970er und -80er Jahre
In der Bezirksliga spielte die männliche Jugend der SG 1960 Gunsleben eine hervorragende Rolle. Zusammen mit den Vertretungen von Stahl Blankenburg und Motor Oschersleben bestimmten die Jungen aus Gunsleben maßgeblich das Spielniveau in dieser Altersklasse des Bezirkes Magdeburg. Es gelang nach Überschreiten der Altersgrenze eine weitere männliche Jugendmannschaft aufzubauen, um die sich als Betreuer Bernd Junge kümmerte. Zu dieser Mannschaft gehörten Ralf Baesler, Armin Bergemann, Udo Großmann, Olaf Deneke sowie Dietmar Beisch aus Neuwegersleben. Dietmar (Kater) Beisch wurde zu einer treuen Seele der Sportgemeinschaft, auf ihn war jahrelang Verlass. Nach Abgang und Wegzug nach Quedlinburg organisierte er einen Vergleichskampf mit den Freizeit-TT-Spielern der FSG Quedlinburg, für die er nun spielte. Das Gastgeschenk, ein geschmackvoller Holzteller, ziert nun den Schiedsrichterraum der Sporthalle,
Spielstarke Neuzugänge
In der Regel mit J. Roland, D. Buchholz, H. Buchholz und G. Bosse sowie G. Bock, E. Löschner und H. Kühle und E. Böse spielend, festigte sich die Mannschaft, errang zunehmend Siege und damit einen Bekanntheitsgrad, der sich als rufbestätigend erweisen sollte. Darüber hinaus hatten die Spieler W. Otte, H.-D. Rahn und K. Großmann nach Überschreiten der Altersgrenze ihr Interesse am Mitwirken in der 1. Herrenmannschaft bekundet.
Schon bald strahlte der Ruf der Gunslebener über die Gemeindegrenzen hinaus. Gute Platzierungen bei Mannschafts- und Einzelmeisterschaften, anfangs auf Kreis-, später auch auf Bezirksebene, wurden zur Regel. Immer mehr Urkunden in Mannschaftswettbewerben und Pokalturnieren schmückten die Wände im Schiedsrichterraum der Sporthalle, ungezählt die Urkunden aus Einzel-Kreis- und Bezirksmeisterschaften, aus Leistungs- bzw. Ranglistenturnieren infolge guter Platzierungen, die im Privatbesitz verblieben
Als im Austausch von Regina Heß, an ihr hatte die Damen-Mannschaft von Motor/Vorwärts Oschersleben Interesse, mit Franz Vesely (Motor/Vorwärts Oschersleben) ein weiterer Spieler mit beachtlicher Spielstärke und Zuverlässigkeit den Weg zur SG Gunsleben 1960 fand, als es gelang, Willi Schließer (vormals Lok Oschersleben) und den Tierarzt Olaf Ruppert (zuvor Motor Mitte Magdeburg, nach Übernahme einer Tierarzt-Praxis in Wackersleben) für die SG 1960 Gunsleben zu interessieren, war der Weg in die Bezirksklasse und später Bezirksliga nicht mehr weit. Mit Rainer Hoffmann schloss sich ein weiterer Oscherslebener TT-Spieler der SG 1960 Gunsleben an.
Eine Zusammenstellung aller zu unterschiedlichen Zeiten mit unterschiedlicher Spielstärke für Gunsleben antretenden TT-Spieler mag die Sogwirkung beweisen, die von diesem kleinen Ort seinerseits ausging. Folgerichtig wurden bald weitere Mannschaften für die Teilnahme am Wettkampfgeschehen gemeldet, so dass sich die SG 1960 Gunsleben mit vier Herrenmannschaften unterschiedlicher und leistungsbedingter Klassenzugehörigkeit an den Mannschaftsmeisterschaften des Kreises Oschersleben und der Bezirksklasse/-liga, Staffel Harz/Börde, beteiligte. Dazu kamen eine männliche und später auch weibliche Jugendmannschaft, letztere nicht identisch mit der bereits erwähnten Jugendmannschaft Heß/Pollok/Schäfer/Piekert.
Erfolgreiche Übungsleiter
Es ist das Verdienst von Hannfried Buchholz und Hans-Dieter Rahn, eine weibliche Jugendmannschaft aufzubauen, die später im Damenbereich die SG 1960
Gunsleben sogar auf DDR-Ebene vertrat. Um ihre Töchter Daniela Buchholz und Jeanette Rahn gruppierten die beiden Übungsleiter mit Anja Slotta, Cornelia Krausmann und Sylvia Bock weitere trainingseifrige TT-Spielerinnen und formten aus diesen eine schlagkräftige Mannschaft, die in ihrer Altersklasse zahlreiche Erfolge wie Bezirksmeistertitel in den Mannschafts-, Einzel- und Doppelkonkurrenzen errangen, ergänzt durch Siege in den Wettbewerben um den Jugend- und um den Landsportpokal. Den Jugendpokal gewannen die Mädchen auf Bezirksebene 1986 und 1987, den Landsportpokal als Bezirkssieger 1985,1986 und 1987, womit sie sich für die DDR-Endrunde der letzten Vier qualifizierten. Zu diesem Erfolgsteam stieß dann noch Susi Heine.
Gunsleben wird "DDR-bekannt"
Im Spieljahr 1986/87 startete diese weibliche Jugendmannschaft, verstärkt durch Anke Thomas und Kerstin Friebertshäuser aus Gröningen, im Erwachsenenbereich in der Damenklasse (Bezirksliga) des Bezirkes Magdeburg. Im Bezirk Magdeburg wurde die SG 1960 Gunsleben in den Jahren 1987, 1988 und 1990 jeweils Mannschaftsmeister, was zum Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse des DTTV der DDR, der DDR-Liga, berechtigte (DTTV: Deutscher Tischtennis-Verband). Das war zweifelsohne ein Riesenerfolg für die kleine Dorf-Sportgemeinschaft, denn über der DDR-Liga rangierte als höchste Spielklasse nur noch die DDR-Oberliga. Und nun hießen die Gegner Wissenschaft Halle, Post Rostock, Rotation Berlin, TSG Berlin-Oberschöneweide u.a. Vor jedem Auswärtsspiel in Gunsleben mussten die hochdotierten Liga-Mannschaften aus den großen Städten erstmal fleißig Landkartenstudium betreiben, um zu erkunden, wo Gunsleben überhaupt liegt. Schließlich gab es damals noch keine Navigationsgeräte. Es gelang allerdings nicht, diese Klasse zu halten, aber nach jedem Abstieg folgte der Wiederaufstieg bzw. gab es keinen Absteiger. Es war eine tolle Zeit, in der Gunsleben DDR-bekannt wurde.
Turniere und Sportlerbälle
Weitere sportliche Höhepunkte waren die zweitägigen Pfingstturniere, die die SG 1960 Gunsleben an heimischen Tischen ausrichtete und die bis zur Wende stattfanden. Zu diesem gern besuchten Turnier wurden aus dem Kreis Oschersleben Motor/Vorwärts Oschersleben, Traktor Altenweddingen, Traktor Gröningen, Aktivist Hötensleben u.a. Mannschaften eingeladen. Aus dem Bezirk Halle konnte Lok Ballenstedt und aus dem Bezirk Erfurt Lok Leinefelde begrüßt werden. Fünfmal außer der Reihe siegten die Kreisstädter, die damit endgültiger Pokalsieger wurden. War das Turnier selbst schon ein Höhepunkt, so entpuppte sich der abendliche Sportlerball mit seiner Tombola zu einem weiteren Highlight. Unvergessen die Unterstützung durch die heimische LPG, unvergessen auch die Kapelle Helmut Nodorf aus Harbke, die die Ballgäste auf dem Tanzboden begleitete. Auch das gemeinsame Abendbrot zum Ende des ersten Turniertages ist ebenso in Erinnerung geblieben wie das morgendliche Frühstück (mit teilweise doch etwas verkaterten Gästen) am Folgetag. Auch die Mittagsmahlzeiten waren gesichert.
Achim Roland (1) SG Gunsleben; Werner Grothe (2) Traktor Gröningen; Erwin "Fetzer" Hanack (3) Klaus Seibig (4) beide Mot./Vorw. Oschersleben; Dieter Bausch (5), Karl-Heinz Wypior (6), Dietmar "Tata"Müller (7) alle Traktor Großalsleben; Martin Breitenstein (8), Rainer Giesecke (9) beide Mot.-Vorw. Oschersleben; Meinolf "Molle" Brock (10) Lok Oschersleben; Theo Lindenthal (11) Mot.-Vorw. Oschersleben; Hannfried Buchholz (12), SG Gunsleben; Heinz Giesler (13) Traktor Gröningen; Bernd Junge (14) SG Gunsleben; Wolfgang Bausch (15) Traktor Großalsleben.
Erfolg im Landsportpokal
Auch die Herren der SG 1960 Gunsleben machten von sich reden. Sie beteiligten sich an den obligatorischen und daher unbeliebten Pflichtspielen um den FDGB-Pokal, der im Swaythling-Cup-System (Dreiermannschaft ohne Doppel) gespielt wurde. Nach rechtzeitigem Ausscheiden mit spielschwächeren Mannschaften wandte man sich den beliebten Spielen um den Landsportpokal zu. Den Landsportpokal des Kreises, verkörpert durch einen "silbernen” Traktor aus massivem Aluminium auf einer polierten Steinplatte, gewann die SG 1960 Gunsleben fünfmal außer der Reihe. Damit ging er endgültig in den Besitz der Gunslebener über.
Nach dem Gewinn auch des Bezirks-Landsportpokals im Spieljahr 1970/71 (die höherklassig spielende Mannschaft von Traktor Altenweddingen hatte sich in diesem Jahr nicht am Bezirkswettbewerb beteiligt) konnte die SG 1960 Gunsleben auf DDR-Ebene weiter spielen. Als erster Gegner wurde der Landsport-Pokalsieger des Bezirkes Schwerin, Traktor Lutheran, zugelost und mit Vierer-Mannschaft 10:3 besiegt. Um beiden Mannschaften lange Anfahrten zu ersparen, fand das Spiel in Mahlwinkel auf halber Strecke statt. So großzügig war der DTIV als Ausrichter in der nächsten Runde nicht. Das Los bestimmte den Landsportpokal-Sieger des Bezirkes Neubrandenburg, die BSG Traktor Hohenbrünzow, zum nächsten Gegner. Diesmal musste die lange und abenteuerlich werdende Reise ins ferne Hohenbrünzow angetreten werden. Hier die ganze Geschichte dieser abenteuerlichen Reise. mehr lesen
Neuanfang nach der politischen Wende
Eine weitere Verbesserung des Spiellokals und der Spielbedingungen erfolgte nach der Wende. Dank der Tatkraft und Initiative von Michael Koch (Bürgermeister und Volleyball-Spieler) sowie der Aktiven Armin Bergemann und Rüdiger Buchholz konnte ein Architekten-Büro gewonnen werden, dass eine weitere bauliche Verbesserung konzipierte und durchführte. Hinzu kamen ein rutschfester Fußboden anstelle des inzwischen schadhaft gewordenen Parketts, eine neue Deckenverkleidung mit eingelassen Brennstellen, aus denen Birnen ein mildes, helles und dennoch augenfreundliches Licht ausstrahlten, neue Elektro-Heizkörper, endlich eine Sanitärzelle mit zwei WC’s und einer Duschkabine sowie ein durch eine verglaste Wand von der Spielfläche getrennter Aufenthaltsraum, auch als Schiedsrichter-Kabine zu nutzen. Die Übergabe der Halle durch den Architekten Herrn Sternberg erfolgte 1994 exakt zum 35. Jahrestag des Bestehens des SV Gunsleben 1960.
Summa sumnarum konnten die Spielbedingungen in dieser Sporthalle als optimal bezeichnet werden. Doch es gab auch Erschwernisse. So verstarb Franz Vesely viel zu früh an den Folgen einer nicht ausgeheilten und verschleppten Erkältung. Olaf Ruppert hatte aus persönlichen Gründen die SG Gunsleben 1960 verlassen und sich de BSG Aktivist Hötensleben angeschlossen, Synold Klein und Gerhard Bosse verzogen nach Halle bzw. Mühlhausen. Auch andere Aktive standen nicht mehr zur Verfügung wie z.B. die verstorbenen Harry Kühle und Ernst Löschner. Dennoch konnten vorerst weiter vier Mannschaften (neben der DDR-Liga-Damenmannschaft) im Herrenbereich für die Wettkämpfe gemeldet werden.
Aufstieg mit Markus Buchholz
In dieser kritischen Lage konnte Markus Buchholz, Absolvent des Sportgymasiums Halle und dort im Tischtennis ausgebildet, zwei neue Spieler für den SV 1960 Gunsleben (so die offizielle Bezeichnung nach der Wende) gewinnen. Markus Buchholz war dort nicht zur zu einem spielstarken TT-Spieler ausgebildet worden, sondern nach Hans Rahn, Bernd Junge, Dietmar Buchholz, Heiko Pfeiffer, Rüdiger Buchholz und wieder Dietmar Buchholz zum Vorsitzenden des Sportvereins gewählt worden, diese Funktion hatte Markus Buchholz 12 Jahre inne. Ihm gelang es, Axel Schmidt (aus Hamersleben, (ausgebildet bei Motor/Vorwärts Oschersleben) und Tobias Zühlke (in Wanzleben ausgebildet) für die Mitgliedschaft im SV 1960 Gunsleben zu begeistern.
Nachdem 1994 Hannfried Buchholz mit dem Umzug nach Oschersleben seine aktive TT-Laufbahn beendete und Hans-Dieter Rahn nach Schwanebeck verzog, spielte der SV 1960 Gunsleben in der Besetzung 1. Markus Buchholz, 2. Axel Schmidt, 3. Ralf Baesler, 4. Armin Bergemann, 5. Tobias Zühlke, 6. Christian Schmidt und als Ersatz Udo Großmann in der Bezirksklasse eine hervorragende Rolle.
Ständig im oberen Tabellenfeld spielend, gelang im April 2008 der Aufstieg in die Bezirksliga. Hier wehte ein anderer Wind, dennoch konnte man sich als Aufsteiger im Mittelfeld platzieren. Die weiten Fahrten zu den nunmehrigen Gegnern, verbunden mit einen hohen Zeitaufwand, das verbesserungsbedürftige Spielsystem (unter Umständen kam jeder Spieler bei hohen Niederlagen bzw. hohen Siegen nur in einem Einzel- und einem Doppel zum Einsatz), die ständigen Sonntagsspiele und einige hohe Niederlagen nagten an der Moral der Mannschaft.
Erste Gedanken über einen Vereinswechsel und über das Beenden der aktiven Spielzeit trugen nicht zur Stabilisierung der Mannschaft bei. Die aufkommende miese Stimmung ließ erstmals den Gedanken zum Zurückziehen der Mannschaft aufkommen, um auf Kreisebene mit geringeren Entfernungen zu den Gegnern und einem aktiveren Spielsystem (Werner-Scheffler-System mit Vierer-Mannschaft und damit häufigeren Einsätzen) in der Kreis-Oberliga weiter zu spielen.
Unter diesen Bedingungen schlossen sich Markus Buchholz und Tobias Zühlke, die weiter höherklassig spielen wollten, zuerst dem SV Seehausen an, während M. Buchholz danach zu Fortuna Hamersleben wechselte. Axel Schmidt spielte in der Kreis-Oberliga noch ein Jahr für den SV 1960 Gunsleben, um danach den TT-Schläger für immer aus der Hand zu legen.
Mit Ralf Baesler, Armin Bergemann, Udo Großmann, Christian Schmidt und Rüdiger Buchholz ab 2011 in der Kreisoberliga spielend, konnte diese Klasse mit mehrmaligen Mittelfeld-Platzierungen gehalten werden. Für die unteren Mannschaften (nun nur noch drei in der 1. und 2. Kreisklasse) ging der Spielbetrieb weiter, wobei sich die 2. Mannschaft mit Tino Albrecht, Dirk Slotta, Lutz Tondera, Ralf Pfeiffer und Marko Pfeiffer bestens schlug.
Es fehlt an Nachwuchs
Auch die Damenmannschaft gehörte der Vergangenheit an. Studium, Berufsausbildung und Berufsausübung führten zu erschwerten Bedingungen und schließlich zum Aus. Die Dezimierung des Spielerstammes im Herrenbereich bewirkte schließlich auch die Abmeldung der 4. Mannschaft vom Spielbetrieb. Insgesamt wurden zusehends kleinere Brötchen gebacken, zumal auch die Nachwuchsarbeit unbefriedigend war. Zumeist war es der berufsbedingte Zeitmangel, der erfahrene Spieler daran hinderte, sich dem Training mit den Jüngsten zu widmen. Andererseits gab es kaum noch Schüler oder Schülerinnen, die durchgehend und ausdauernd für einen regelmäßigen Trainings- und Wettkampfbetrieb zu gewinnen waren. Kurzum, die Nachwuchsdecke war sehr dünn. Vorübergehend konnten Christian Albrecht und Sven Fütterer (er gewann in seiner Altersstufe die Mini-Kreismeisterschaft auf Kreisebene, schied auf Landesebene dann aus) sowie Mathias Langer verstärkten zumindest zeitweise die 3. Mannschaft. Einige Mädchen wie Ina Bergemann, Jana Dobrowski, Nadine Fütterer und Christiane Schmidt beteiligten sich als Nachwuchsmannschaft an den Spielen der Kreisliga (weibliche Jugend). Ausbildungsbedingt brach die Mannschaft wieder auseinander. Nur Ina Bergemann spielte mit Genehmigung weiter in der 3. Herren-Mannschaft.
Dank an Sponsoren
Mit der Wiedervereinigung verschwanden alle Materialsorgen. "Sport-Schreiner'" und "Schöler-Micke" boten an und verkauften als Sportartikel-Vertreiber mit farbenfrohen Katalogen die gesamte Palette aller TT-Materialien. Auch der SV 1960 Gunsleben erwarb vier neue Tische. Vor Ort konnten in den TT-Shops von M. Heimann (Blankenburg) und G.-P. Ohnsorge (Magdeburg) TT-Schläger ausprobiert, montiert und gekauft werden. Auch Spiele gegen Teams aus Niedersachsen wurden bestritten.
Auch die Rahmenbedingungen sollten sich gravierend verändern. Neu waren Sponsoren-Gewinnung, Eintragung ins Vereinsregister als e.V (eingetragener Verein) und nun öffentliche juristische Person, höhere Beiträge und Rechenschaftslegungen des Finanzwesens vor dem zuständigen Finanzamt im Drei-Jahresrhythmus. Als Sponsoren unterstützten Daniel Domeier, Elektro-Fahrig, Bauer Sippel und U. Spey als Unternehmer spontan oder regelmäßig die Sportarbeit in Gunsleben. Dafür sei ihnen gedankt.
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Höhepunkte im Leben des Sportvereins waren die Feiern zum 40., 45. und 50-jährigen Bestehen, die veranstalteten "Großen-Bruch-Turniere" für Zweiermannschaften, die vereinsinternen Weihnachtsfeiern und die Ausrichtung der Adventsmärkte. Dazu kam das Mitwirken als Veranstalter des jährlichen Sommerfestes, das gemeinsam mit dem Feuerwehrförder-Verein e.V. ausgerichtet wurde und wird.
Zu weiteren unvergesslichen Höhepunkten zählen Veranstaltungen wie das Freundschaftsspiel gegen Motor Finsterwalde in der Sängerstadt mit dem abschließenden Besuch einer Karnevalssitzung, weiterhin die Teilnahme an einem von der SG Byhleguhre (Bezirk Cottbus) ausgeschriebenen Einzel- und Doppelturnier sowie nach der politischen Wende in der DDR die zwar sieglosen, aber erkenntnisreichen Vergleiche mit den niedersächsischen Teams der SG Börßum (Auswärtsspiel) und dem TuS Nettlingen (Heimspiel), gepaart mit der Erfahrung, dass das TT-Spielniveau in den alten Bundesländern dem der DDR deutlich überlegen war. Diese Erkenntnis war insofern nicht verwunderlich, weil der Tischtennis-Sport in der DDR als damals noch nichtolympische Sportart ohne staatliche Förderung auskommen musste. Nur medaillenträchtige Sportarten, die das Ansehen der DDR international aufpolierten, erhielten die benötigten finanziellen Unterstützungen bzw. Mittel.
50 Jahre SV 1960 Gunsleben
Vor 50 Jahren als SG 1960 Gunsleben gegründet feierte der heutige SV 1960 Gunsleben mit zahlreichen Gästen aus Nah und Fern sein 50-jähriges Vereinsjubiläum. Viele, die in irgendeiner Form etwas mit dem Sport in der kleinen Gemeinde am Großen Bruch zu tun hatten oder als aktive Sportlerinnen und Sportler in einer der Gunsleber Damen- und Herrenmannschaften spielten, waren der Einladung gefolgt. So gab es beim Wiedersehen in der örtlichen Sporthalle oder an der Kaffeetafel sehr viel zu erzählen. Alte Geschichten wurden "hervorgekramt" wobei wohl die Frage "weißt Du noch?" am meisten zu hören war.
Cui honorem, honorem
(Ehre, wem Ehre gebührt)
Sportliche Erfolge wurden mit Urkunden oder Pokalen gewürdigt. Dazu gab es Ehrungen für Sportfreunde, die sich durch besondere Leistungen in der Entwicklung und Förderung des Tischtennis-Sports verdient gemacht hatten. Sie wurden mit Ehrennadeln und Urkunden geehrt. Zu diesem Personenkreis gehörte Dietmar Buchholz. Er erhielt 1964 die Ehrennadel des DTSB der DDR in Silber (überreicht durch einen Vertreter des DTSB-Kreisvorstandes Oschersleben), 1981 die Urkunde für vorbildliche Übungsleiter-Tätigkeit (überreicht durch die Radsport-Legende Gustav-Adolf (Täve) Schur auf einer Auszeichnungsveranstaltung in Magdeburg), 1985 die Ehrennadel des DTTV der DDR in Gold (überreicht durch Werner Lüderitz, Präsident des DTTV, im Rahmen einer TI-Veranstaltung im thüringischen Leinefelde) und im Juni 2010 anlässlich des 50-jährigen Bestehens des SV 1960 Gunsleben die Ehrengabe des Landrates des Landkreises "Börde" (überreicht in Gunsleben durch (René Herbert (Vertreter des Kreisvorstandes des Landes-Sportbund).
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Wechsel in der Vereinsführung
Als Nachfolger von Markus Buchholz, der 12 Jahre Vorsitzender des SV 1060 Gunsleben war, leitet sein Cousin Rüdiger Buchholz als Vorsitzender die Geschicke des Vereins. Er zeichnet wie in der vorangegangenen Wahlperiode auch für die Finanzen verantwortlich.
Gunsleben wird Mannschaftskreismeister
Im Jahr 2016 schloss sich Markus Buchholz wieder dem SV 1960 Gunsleben an. Prompt errangen sie 2017 in der Besetzung Markus Buchholz, Ralf Baesler, Armin Bergemann und Rüdiger Buchholz bei zeitweisem Einsatz von Christian Schmidt die Meisterschaft des Landkreises Börde. Dazu waren zwei Spiele gegen TuS Haldensleben IV notwendig. Jede Mannschaft gewann ihr Heimspiel mit 8:4, so dass bei Punktgleichheit das Satzverhältnis entscheiden musste, und das lautete 46:45 zugunsten Gunslebens.
Als Kreismeister und Aufsteiger belegte der SV 1960 Gunsleben in der Bezirksklasse "Börde" für Vierermannschaften zum Ende des Spieljahres 2017/18 hinter Fortuna Hamersleben, Chemie Walbeck und Turbine Krottorf den 4. Platz. Die 2. Herrenmannschaft kam in der 1. Kreisklasse in ihrer Staffel auf Platz zwei, während die 3. Herrenmannschaft in der 2. Kreisklasse, Staffel D Platz sieben erreichte.
Mit den Aufstellungen Markus Buchholz, Ralf Baesler, Armin Bergemann und Christian Schmidt (1. Herren); Rüdiger Buchholz, Tino Albrecht, Dirk Slotta und Lutz Tondera (2. Herren) sowie Andreas Gäbel, Steffen Keske, Holger Maaß, Andreas Kasper, Klaus Albrecht, Michael Bock und Anna Gäbel (3. Herren) wurden die Punktspiele im Spieljahr 2018/19 bestritten.
Ohne Moos nix los
Ausgezeichnet wurde auch der SV Gunsleben1960 als Organisation für besondere Leistungen im kreisinternen Wettbewerb der BSG/BG, in dem es um die Werbung neuer Mitglieder und die Zahl abgelegter Sportabzeichen der DDR ging. Sieger und Platzierte erhielten Urkunden. Als Anerkennung übergab der DTSB-Kreisvorstand dem SV Gunsleben 1960 mehrfach Landsportmittel, die er zur Finanzierung seiner Sportarbeit auch brauchte. Die erhobenen Eigenbeiträge in Höhe von DM 1,30 für Erwachsene, 0,80 DM für Jugendliche und Studenten sowie 0,20 DM für Kinder und Schüler pro Monat hätten für diese Finanzierung niemals ausgereicht. (DM: Mark der DDR)
Die für alle Bereiche erforderlichen finanziellen Mittel stammen aus Eigenbeiträgen (6 €, Rentner 3 € pro Mitglied und Monat, aus Mitteln des LSB (Landes-Sportbundes), aus Sponsoren-Geldern und aus Erlösen aus Veranstaltungen (Adventsmarkt, Maifeuer und Sommerfest) als Mitveranstalter im Verbund mit dem Feuerwehr-Förderverein e.V.
Großzügige Spende
Der SV 1960 Gunsleben hat dank Bernd Junge, 500,00 € beim Radiogewinnspiel des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) "Sie sind der Schiri"
gewonnen. Am 30. Oktober 2012 übergab der MDR Moderator Sören Thümler in Anwesenheit vom Ehepaar Maria und Bernd Junge die Urkunde an den Vorstand des Sportvereins Rüdiger Buchholz und
Armin Bergemann.
Ehrenamtliches
Abschließend sei darauf hingewiesen, dass zu DDR-Zeiten die Gebrüder Dietmar und Hannfried Buchholz verschiedene Leitungsfunktionen erst im DTTV und nach der Wende im DTTB ausübten. So war Dietmar Buchholz sowohl Mitglied des KFA TT Oschersleben (Staffelleiter und Vorsitzender der Rechtskommission), im BFA TT Magdeburg (Vorsitzender der Jugend- und Schülerkommission) sowie im DTTV (Verbandsbeauftragter für die Durchführung der Pionier-Pokalwettkämpfe in den Zentralen Pionierlagern in Bad Schmiedeberg und Weißwasser). Nach der politischen Wende war Dietmar Buchholz im TTVSA kurzzeitig für den Seniorensport verantwortlich.
Hannfried Buchholz begann seine ehrenamtliche Tätigkeit ebenfalls im TT-Kreisfachausschuss (KFA) Oschersleben. Er war Mitglied in der Kommission Kinder- und Jugendsport des Bezirks Magdeburg und des DTTV. der DDR. Für den DTTV war er Verbandsbeauftragter der DDR-Mannschaftsmeisterschaften der Schülerinnen und Schüler in Bad Schmiedeberg. Nach der Wende übernahm er den Kinder- und Jugendbereich im Bezirk Magdeburg und war als Jugendwart von Sachsen-Anhalt Gründungsmitglied des TTVSA (Tischtennis-Verband Sachsen-Anhalt). Er war von 1991 bis 1995 Mitglied im Jugendausschuss des Norddeutschen Tischtennis-Verbandes (NTTV) und zeitgleich kooptierter Beisitzer im Jugendausschuss des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB).
Schleichender Niedergang
Während die 1. Mannschaft im Spieljahr 2018/19 dem Abstieg als Staffelachter knapp entging, stieg die Mannschaft im Spieljahr 2019/20 als Tabellenletzter aus der Bezirksklasse ab. Um weiterhin auf Spielbezirksebene zu spielen, wechselte Markus Buchholz 2020/21 zum Bezirksligisten SV Hötensleben, mit dem er im Spieljahr 2022/23 in die Landesliga aufstieg.
Die in die Kreisoberliga abgestiegene 1. Herrenmannschaft ließ sich im Spieljahr 2020/21 in der Aufstellung Rüdiger Buchholz, Armin Bergemann, Christian Schmidt und Ralf Baesler in die Kreisliga einstufen und rangierte im wegen Corona abgebrochenen Spieljahr ungeschlagen auf Platz eins der Staffel C.
In gleicher Spielklasse und Aufstellung beendete die 1. Herrenmannschaft das Spieljahr 2021/22 in der Staffel C auf dem 8. Platz. Die 2. Herrenmannschaft rangierte bei Spieljahresabbruch in der 2. Kreisklasse in der Aufstellung Dirk Slotta, Lutz Tondera, Holger Maaß, Steffen Keske, Andreas Kasper, Klaus Albrecht und Michael Bock auf dem letzten Tabellenplatz.
Im Spieljahr 2022/23 standen dem SV 1960 Gunsleben mit Armin Bergemann, Christian Schmidt, Rüdiger Buchholz, Dirk Slotta, Lutz Tondera und Andreas Kasper nur noch sechs Spieler zu Verfügung. Der sich wiederholende Mangel an einsatzbereiten Spielern führte dazu, dass die Mannschaft am 26.10. 2022 zurückgezogen wurde. Vieles deutet daraufhin, dass damit die ruhmreiche Geschichte des TT-Sports in Gunsleben zu Ende zu gehen könnte. Zumindest ist sie unterbrochen worden, denn zurzeit ruht der Spielbetrieb im SV 1960 Gunsleben. .
Spielbetrieb wieder aufgenommen
Im Spieljahr 2023/24 nahm der SV 1960 Gunsleben.den Spielbetrieb in der 1. Kreisklasse, Staffel D, wieder auf. Die Gunsleber Armin Bergemann, Rüdiger Buchholz, Christian Schmidt, Dirk Slotte, Lutz Tondera und Andreas Kasper grüßen nach der Hinrunde von der Tabellenspitze, knapp vor dem TSV Hornhausen II.
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