Von der Einweihung des Kriegerdenkmals

Von Fritz Uehr

Am besten, wenn man es gleich vorweg bemerkt: Kriege haben immer nur Not und Elend über die Menschheit gebracht: Man denke bloß an die Gegenwart und die furchtbaren Ereignisse im ehemaligen Jugoslawien. Wenn in den Jahren nach dem, zweiten Weltkrieg die Inschriften an den Kriegerdenkmalen an vielen: Orten geändert worden und zum Beispiel dann lauteten: „Die Toten zweier Weltkriege mahnen, haltet Frieden!" kann man das' im Nachhinein wohl bloß als positiv bewerten. Auch in Gunsleben gibt es ein Denkmal für die Gefallenen des ersten Weltkrieges: Besonders in den letzten Jahren haben ABM-Kräfte des Ortes viel getan, dem Denkmalsplatz wieder ein würdiges Bild zu geben.

 

Blättern wir einmal in der Chronik, um etwas über die Einweihung des Denkmals zu erfahren: Sie fand am 2. Juni 1925 statt. Weiße Tücher umhüllten das Denkmal, und vier große, mit Tannengrün umwundene Pfähle umstanden das Mal der Ehre und des Gedenkens, heißt es. Von der  Spitze der Pfähle herab grüßten die schwarz-weiß-roten Fahnen, die fast bis zur Erde herabhingen.
In seiner Festrede bedankte sich Herr Otto Günter, Gunsleben, besonders für die Opferfreudigkeit aller Kreise der Gemeinde, die das Aufstellen des Denkmals ermöglicht hätten. Besonders begrüßte er als Ehrengäste den ehemaligen General der Infanterie Sixt von Arnim und den Herren von der Asseburg. Die Weihe vollzog dann der Pastor Lies. Es sang der Gemischte Chor unter seinem Leiter Herrn Gloel.Gutsbesitzer Wrede, Gunsleben, übergab dann das Denkmal an den Gemeindevorsteher Blauel, der dann, gefolgt von den anderen, als erster einen Kranz an dem Denkmal niederlegte. Die Stahlhelmkapelle aus Oschersleben spielte dazu, „Ich hatt' einen Kameraden“.

 

Exzellenz Sixt von Arnim brachte seinen Kranz mit den Worten nieder: „Als ältester der hier anwesenden Vertreter der alten Armee lege ich diesen Kranz nieder im Auftrage der Vaterländischen Verbände.“ Den Schlussakt der Einweihung bildete ein Lied, das vom Männergesangsverein unter Lehrer Steffens vorgetragen wurde. Aus Gunsleben fielen im ersten Weltkrieg 21 Männer, vier werden vermisst.