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Gunsleber enthüllen Gedenktafel für Gefallene

In Gunsleben ist eine Gedenktafel mit Namen von Einwohnern enthüllt worden, die im Zweiten Weltkrieg gefallen waren. Spenden hatten die Finanzierung der Tafel ermöglicht.

Von Marlies Müller (Volksstimme 05.11.2012)
Gunsleben. "Das Jahr 2012 wurde von zahlreichen Veranstaltungen im Rahmen der 900-Jahr-Feier des Ortsteiles Gunsleben geprägt", begrüßte der ehemalige Gunsleber Peter Gehlmann alle Besucher, die zur feierlichen Enthüllung einer Gedenktafel in die evangelische Dorfkirche gekommen waren. In mühevoller Kleinarbeit und über viele Monate hinweg hatten engagierte Einwohner von Gunsleben zahlreiche Namen von Gefallenen und Vermissten im Zweiten Weltkrieg zusammengetragen.
"Der damalige Gunsleber Lehrer Otto Schünemann hat uns in seiner heimlichen Ortschronik mit vielen Namen weiterhelfen können", verriet Peter Gehlmann, der zusammen mit Dietmar Buchholz, Lutz Tondera, Dieter Wartmann und Helmut Kasper weitere Namen von Soldaten recherchieren konnte. Im Rahmen ihrer Recherche befragten sie Einwohner aus dem Ort, riefen Freunde, Verwandte und Bekannte an und stießen letztendlich auf 33 Personen, die ihr Leben im Zweiten Weltkrieg lassen mussten. Ein anschließender Spendenaufruf an die Bevölkerung durch Pfarrer Martin Schulz machte es möglich, dass eine Gedenktafel mit allen Namen angefertigt werden konnte und ihren Platz im Vorraum der Gunsleber Kirche fand. Hier hängen bereits zwei weitere Tafeln, die mit den Gefallenen des Ersten Weltkrieges und des deutsch-französischen Krieges von 1870/71 bestückt sind.
Während der Festveranstaltung machte Pfarrer Martin Schulz auf den Sinn von Gedenksteinen und Gedenktafeln aufmerksam und verwies auf viele Millionen Soldaten, die in Kriegen ihr Leben lassen mussten und ihre Hinterbliebenen mit Trauer, Schmerz und Fassungslosigkeit zurück ließen. "Eine Gedenktafel soll an das Leid erinnern und Erinnerungen wach halten", sagte Pfarrer Martin Schulz und verwies auf die vielen Jahre, die das deutsche Volk jetzt in Frieden lebt.
Für die musikalische Umrahmung sorgten Annemarie Bärecke und Yvonne Hannen vom evangelischen Kirchkreis sowie die Schülerin Luise Scholz, die den Festakt mit Stücken auf dem Klavier begleitete. Bevor Pfarrer Martin Schulz die Gedenktafel segnete, trug die Gunsleberin Irmgard Heine das Friedenslied von Berthold Brecht vor.

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