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Kriminalpolizei ermittelt in Gunsleben
Großbrand in Schweineställen
Von Heinz Ruhnke (Volksstimme 07.01.1995)
Gunsleben. Als Frank Rössing am gestrigen Morgen gegen 3 Uhr die an der Gunslebener Hauptstraße liegende Wohnung zum Melken seines Kuhbestandes verlassen wollte, traute er seinen Augen nicht: Die Ställe der gegenüberliegenden ehemaligen Sauenanlage standen in Flammen. Sofort löste er Alarm aus.
In Sommersdorf erreichte den stellvertretenden Kreisbrandmeister Peter Müller und in Wulferstedt den Unterabschnittsleiter Klaus Brinkmann kurz darauf die Schreckensnachricht. Es bestand die akute Gefahr, dass bei etwa drehendem Wind die anliegenden Wohnhäuser in Brand geraten könnten. So rückten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr aus Wulferstedt, Neuwegersleben und Hamersleben unverzüglich an.
Was sie vorfanden, waren alle sechs voll in Flammen stehenden Schweineställe, die zudem noch
bis unter die Dächer mit Stroh vollgestopft waren. Bei Minus 15 Grad galt es, die Wasserversorgung schnellstens für die Löscharbeiten zu garantieren. Bei eisigem Wind aus östlichen Richtungen
gelang das auch. Dann sorgten die 20 Feuerwehrleute dafür, dass alle angrenzenden Wohnhäuser gegen den Funkenflug und ein Übergreifen der Brände gesichert wurden. Dafür sorgte zum großen Glück
für Gunsleben auch der eisige Ostwind, der die Flammen in Richtung freie Feldflächen trieb. Gefährdet wurden die Kameraden der Feuerwehren unter anderem durch die platzenden Asbestdächer, deren
Teile als scharfe Splitter durch die Gegend flogen. Zum Glück wurde niemand verletzt.
Im Gespräch mit den Einsatzleitern, den Kameraden Müller und Brinkmann, sowie dem Leiter des
Ordnungsamtes der Verwaltungsgemeinschaft Hamersleben, Herbert Apel, wurde herzlicher Dank ausgesprochen, so den Kameraden der benachbarten Feuerwehren, für ihren schnellen Einsatz, den
Mitarbeitern der EVM, die unverzüglich das Objekt von der Stromversorgung trennten, sowie an den Inhaber der Gaststätte "Dorfkrug", Bruns, der nach dem Alarm sofort öffnete und die Einsatzkräfte
betreute und versorgte.
Zum Entstehen des ersten Großbrandes im Bördekreis im neuen Jahr ermittelt die Kriminalpolizei.
Wie gesagt, die Gunslebener hatten dabei Glück im Unglück. Es hätte schlimm ausgehen können.
Bis unter das Dach waren die Ställe mit Stroh gefüllt. Das brannte lichterloh. Wachen hatten auch nach dem Löschen die qualmenden Massen unter Kontrolle.
Für die angrenzenden Wohnhäuser der Hauptstraße in Gunsteben bestand große Gefahr. Ein drehender Wind auf West hätte verheerende Folgen gehabt.
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Zum Großbrand in Gunsleben
Feuerwehrleute mussten Geräte schleppen
Von Heinz Ruhnke (Volksstimme vom 09.01.1995)
"Am Brandort war die Gunsleber Feuerwehr zuerst. Nun werden einige Leser sagen: Kunststück, aber so einfach war das Ganze gar nicht. Seit dem Frühjahr 1994, als im Bruch das Hochwasser war, ist das Gunsleber "Feuerwehrfahrzeug schon defekt. Die freiwilligen Helfer trugen die Schläuche und die gesamte andere Ausrüstung, die sie zum Löschen des Brandes benötigten, im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Buckel zum Brandort. Als die benachbarten Feuerwehren eintrafen, hatten sie schon die Hydranten vorn Eis befreit und löschten schon den Brand am oberen Stall, und gleichzeitig wurde die Scheune auf dem Grundstück der Familie Gäbel geschützt. Dieses wäre sonst ein Opfer der Flammen geworden.
Unter den Bedingungen zu helfen, ist doch sicher ein paar Worte des Lobes wert. Es wird sich mancher Bürger fragen, ob da nicht am falschen Ende gespart wird. Auf der einen Seite brennen rund um
den Park die ganze Nacht die Straßenlampen, wobei nur die Feldwege davon beleuchtet werden, und es hat keinerlei Nutzen, nur die Steuerzahler den Schaden. Denn die müssen das Ganze mit
bezahlen.
Es ist sicher zu überlegen, ob nicht diese Gelder für solche Zwecke wie ein neues und fahrbereites Löschfahrzeug Verwendung finden würden. Oder findet Ihr Leser das richtig? Die Bürger von
Gunsleben können nur hoffen, dass es nicht sobald wieder brennt. Was dann?"
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