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50 Jahre Sportverein...
Von Marlies Müller (Volksstimme 28.06.2010)
Der Sportverein Gunsleben feierte sein 50-jähriges Jubiläum. Im Namen des Kreissportbundes Börde zeichnete Präsidiumsmitglied René Herbert Gründungsmitglied Dietmar Buchholz mit einer
Sportehrengabe des Landrates aus.
Gunsleben. "Eigentlich ist unser Sportverein in Gunsleben die Nummer 4", berichtete Gründungsmitglied Dietmar Buchholz während der Eröffnung anlässlich der Feierlichkeiten zum
50. Jubiläum des Sportvereines Gunsleben. "Der Verein hat nämlich drei Vorläufer", erzählte er weiter und verwies auf den Männerturnverein Gunsleben, der bereits 1888 ins Leben gerufen wurde und
sich einzig und allein mit Disziplinen im Turnen beschäftigte.
1946 gründete sich die Zentrale Sportgemeinschaft Gunsleben/Wackersleben, wobei hier der Fußball regierte. Mitte der 50er Jahre gab es dann die Sportgemeinschaft Philipp Müller. Seit dieser Zeit wurde in Gunsleben nicht nur Fußball gespielt, es gab zudem eine Frauenhandballmannschaft und man übte sich erfolgreich in der Sektion Schach. "Heute nun feiern wir das 50-jährige Jubiläum des Tischtennisvereines in unserem Ort", berichtete Dietmar Buchholz weiter, der Ende der 50er Jahre interessierte Spieler suchte und auch fand. Unter schier unmöglichen Bedingungen im Gunsleber Saal, der einst als Lagerraum für Getreide diente, nahm man einen regelmäßigen Trainingsbetrieb auf und gründete nach mehreren Vergleichen mit Mannschaften aus anderen Orten am 15. August 1960 die Sportgemeinschaft Gunsleben.
Was mit normalen Trainingsstunden begann, entwickelte sich mehr und mehr in geordneten Bahnen. Es folgte der Punktspielbetrieb, der sich aus anfänglichen Niederlagen in einen buchstäblichen Erfolgskurs verwandelte. Nicht nur die Mitgliederzahl der Herren im Verein stieg stetig an, man blickte bereits im Jahr 1965/66 auf eine weibliche Jugendmannschaft zurück, die sofort in die Bezirksliga eingereiht wurde und zusammen mit den Männern bei zahlreichen Wettbewerben kräftig mitmischte. Während die erste Herrenmannschaft bis ins damalige DDR-Finale im Landsportpokal vordrang, errang die zweite Herrenmannschaft auf Kreisebene fünfmal außer der Reihe den begehrten "Silbernen Traktor". "Wir sind viel herumgereist", wusste Dietmar Buchholz zu berichten und erinnerte sich dabei an den außerplanmäßigen Halt eines D-Zuges, der die Mannschaft im Jahr 1971 in Sternfeld aussteigen ließ, um gegen die Landsportpokalsieger des Bezirkes Neubrandenburg, Traktor Hohenbrünzow, anzutreten.
Im Laufe der Jahre entwickelte sich der Tischtennissport in Gunsleben mehr und mehr. Bedeutende Mannschaften wie Wissenschaft Halle, Post Rostock oder Rotation Berlin kamen in den kleinen Ort, um hier Wettkämpfe auszutragen. Auch Peter Gehlmann, gebürtiger Gunsleber, der heute in Hüttenrode lebt, wusste über viele Höhepunkte im Vereinsleben zu berichten. Er erinnerte an den Bau des Sportplatzes in der Kiesgrube im Jahr 1937, an die Geschichte des Fußballs, an Schwimm- und Badespaß in der alten Lehmkuhle im Jahr 1954. Zahlreiche Besucher, darunter auch viele ehemalige Spieler und Spielerinnen, nahmen an den Jubiläumsfeierlichkeiten in Gunsleben teil. Hier wurden nicht nur alte Fotos herumgereicht oder Pokale und Urkunden betrachtet, sondern mit einem Tischtennisturnier ein sportlicher Rahmen um die Veranstaltung gelegt. Hierbei siegten die Männer aus Seehausen knapp vor den Gastgebern.
Heute blickt der Verein, unter der Leitung von Markus Buchholz auf 25 Mitglieder im Alter von 6 bis 74 Jahren zurück, trainiert mit den Sportlern wöchentlich und nimmt an Punktspielen teil. "Die Bedingungen sind natürlich völlig anders", erzählte Dietmar Buchholz und denkt dabei besonders an den ordentlichen Saal, der jetzt kaum noch Wünsche offen lässt. "Wichtig ist für uns die Nachwuchsförderung", sagte Markus Buchholz und würde sich freuen, wenn der ein oder andere tischtennisbegeisterte Fan im Gunsleber Verein mitmischen möchte.
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