1515    Johannes VIII. von der Asseburg (1508 - 1567) wird nach dem Tode seines VatersLudwig II. rechtmäßiger Miterbe Gunslebens.

 

1524    Lübbert von Schüttorp, Pfarrer in Gunsleben, tritt zur Lehre Luthers über.

 

1534    Das Bistum Halberstadt belehnt offiziell Johannes VIII. und Heinrich III. von der Asseburg (1529 - 1573) gemeinsam mit Gunsleben.

 

1543    Johannes VIII. tritt zum Protestantismus über, konfisziert den dem Kloster Hamersleben gehörenden Kirchenacker und teilt diesen unter den Bauern Gunslebens gegen Abgaben zur Eigennutzung auf. Johannes VIII. ist der erste Landedelmann im Bistum Halberstadt, der sich zu Luthers Lehren bekennt. Seinem Übertritt folgen die Einwohner Gunslebens, das damit zur ersten protestantischen Gemeinde im Bistum Halberstadt wird. Dies löst einen Dauerstreit zwischen dem Kloster Hamersleben und den Asseburgern aus, der erst 1804 durch die Säkularisation des Klosters beendet wird.

 

1550    Johannes VIII., der für den bis dahin minderjährigen Heinrich III. dessen Besitz mitverwaltet hatte, übergibt diesem den Großteil des asseburgschen Besitzes, bleibt Grundherr von Gunsleben.

 

1564    Anlässlich einer Kirchenvisitation kritisiert der Beauftragte des Bistums Halberstadt, dass Priester und Patron zwar katholisch, Gemeinde und Gutsherrschaft jedoch  evangelisch wären.

 

1563 bis 1577  Erneute opferreiche Pestepidemien.

 

1567    Tod Johannes VIII.

 

1573    Tod Heinrich III., die vier Söhne von Johannes VIII. erbberechtigt.

 

1575    Vertrag von Ampfurth und Aufteilung des asseburgschen Besitzes unter die Söhne. Gunsleben fällt an August I. (1545 - 1604), der auch Neindorf bekommt. August I. ist der Begründer der Neindorf-Falkensteiner Linie.

 

1576    Erstmals predigt mit Ruprecht Meinershagen ein von den Asseburgern ordinierter evangelischer Pfarrer in Gunsleben. Das verschärft den Streit zwischen dem Kloster und den Asseburgern, weil jede Partei das Recht für sich in Anspruch nahm, den Pfarrer zu ordinieren.

 

1577    August I. heiratet in zweiter Ehe die vermögende Anna von Alvensleben.

 

1591    Nach langem Streit zwischen dem Kloster und den Asseburgern bekommt Gunsleben sein eigenes Pfarrhaus.

 

1594    Tod von Ruprecht Meinershagen.

 

1594    Magister Johann Hueth aus Schöningen wird vom Kloster zum Nachfolger Meinershagens ernannt, während die Asseburger Friedrich Labor zum Pfarrer in Gunsleben ordinieren.

 

1598    Johann Hueth verlässt Gunsleben im Oktober.

 

1599    Friedrich Labor verzieht nach Schwanebeck. Pastor in Gunsleben wird Andreas Corvinus.

 

1604    Andreas Corvinus wird nach Hornburg berufen, Nachfolger und vom Bischof empfohlen wird Magister Friedrich Lastorp.

 

1604    Tod August I., sein Sohn Busso V. (1586 - 1646) wird Grundherr von Gunsleben.

 

1616    Lastorp erkrankt und kann das Pfarramt nicht mehr ausüben. Trotz  Protestes durch die Asseburger stellt das Kloster dem Lastorp Johann Gercke aus Helmstedt als Adjunkt zur Seite

 

1618    Nach dem Tode Lastorps wird Gercke Pastor in Gunsleben.

 

1618 bis 1648   Dreißigjähriger Krieg. Alle Hostien u.ä. werden nach Schöningen evakuiert, nach Ende des Krieges allerdings wieder zurückgeholt.

 

1624    Eine weitere Glocke für die Kirche Gunslebens zerspringt und wird an das Kloster Hamersleben zurückgegeben und in Magdeburg verkauft. Der Verkaufserlös wird geteilt, die Gemeinde Gunsleben erhält 130 Taler.

 

1626    Pfarrer Gercke stirbt, Capellan Ernst Richardi aus Schöningen wird Pfarrer in Gunsleben.

 

1626 bis 1636  Erneute Pestjahre.

 

1627    Beginn der Kirchenbuchführung.

 

1633    Ersterwähnung der Wassermühle, nacheinander im Besitz der Bürger Lettkau und Brand, schließlich im Besitz der Asseburger.

 

1646    Busso V. stirbt. Nach Aufteilung des Familienbesitzes unter seinen fünf Söhne fällt Gunsleben an Ludwig VII. (1622 - 1673).

 

1647    Einfall der Truppen des Herzogs von Weimar, der auf Seiten der Schweden kämpft. Die Schweden sollen angeblich eine Behelfsbrücke durch das Große Bruch gebaut haben.

 

1648    Der Westfälische Frieden beendet den Dreißigjährigen Krieg. Das Bistum Halberstadt wird säkularisiert und in ein weltliches Fürstentum umgewandelt . Es gehört fortan zum Kurfürstentum Brandenburg, dem späteren Königreich Preußen. Das Fürstentum Halberstadt gliedert sich in mehrere Landkreise, einer davon ist der Kreis Oschersleben.

 

1650    Rückkehr der zu Beginn des Krieges nach Schöningen evakuierten Hostien.

 

1659    Johann Quenstedt aus Oschersleben wird anstelle des altersschwachen Ernst Richardi Pfarrer in Gunsleben. Mit ihm beginnt die Zeit, in der in Gunsleben nur noch evangelische Pfarrer wirken.

 

1673    Nach dem Tode Ludwig VII. wird dessen Sohn Hieronymus Augustus (1664 - 1717) Grundherr von Gunsleben.